Pilotprojekt
TELEMEDIZIN
Telemedizin hat vor allem am Land großes Potential. Überall wo die Ärztedichte gering ist und Distanzen zu Gesundheitseinrichtungen weit sind, wissen Patient:innen eine digitale medizinische Versorgung besonders zu schätzen.
Deshalb hat das VI Institute eine sichere Kommunikationsplattform entwickelt. Sie ist insbesonders für die Kommunikation zwischen Ärzten einerseits und medizinischen Fachkräften (Pflegepersonal, Rotes Kreuz, …) andererseits gedacht.
Dadurch kann zum Beispiel eine diplomierte Krankenschwester per Video oder Foto Wunden oder Entzündungen dokumentieren und mit dem Arzt besprechen. Oder es wird die Kamera auf Anweisung des Arztes auf bestimmte Körperregionen gerichtet. Der Patient selbst muss sich nicht um die Technik kümmern.Über diese Plattform können Befunde, Bilder und Videos sicher ausgetauscht werden. Durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bleibt der Datenschutz gewahrt.
Praxistest
Aber bewährt sich diese Entwicklung auch in der Praxis?
Um das zu testen, haben wir die Plattform in einem Pflegeheim und in der Hauskrankenpflege im Rahmen eines Pilotprojekts erprobt.
Ziel war es, durch Einsatz der Plattform die medizinische Versorgung im Wirkungsbereich des Caritas Pflegewohnhaus Johannes der Täufer (Kirchschlag, Bucklige Welt) zu verbessern und die Zusammenarbeit zwischen Pflegepersonal und Ärzten effizienter zu gestalten.
Organisatorische Maßnahmen
Zunächst wurden organisatorische Maßnahmen ergriffen. Durch die Bereitstellung moderner Diagnostikgeräte und der speziell entwickelten Dermavisio-App des VI Institutes konnten wichtige Untersuchungen wie EKGs, Blutbildanalysen oder Wundfotografie von Pflegefachräften direkt vor Ort durchgeführt und digital an die teilnehmende Allgemeinmedizinerin Dr. med. Barbara Raubal übermittelt werden.
Ergebnisse
auch wenn die Einführung neuer Arbeitsprozesse Zeit und Anpassung erfordert.
der Pflegekräfte haben angegeben, dass sich durch die Nutzung von Telemedizin die Sicherheit und Qualität der Arbeitsweise verbessert haben.
der Pflegekräfte sagten, dass die Telemedizin eine hilfreiche Entlastung für das Personal darstellt.
der telemedizinischen Visiten erhielten von der Pflege die Bewertung „sehr gut“ oder „gut“.
Die Ärztin konnte im Vergleich zur traditionellen persönlichen Visite im Durchschnitt 10 Minuten pro Konsultation an Zeit sparen. Diese Zeitersparnis kann zur Effizienzsteigerung beitragen.
der Fälle konnte die Telemedizin dem Patienten erfolgreich helfen, und in 100% der Fälle konnte ein Krankenhausaufenthalt vermieden werden bzw. war dieser nicht erforderlich.
der Fälle konnte ein Krankenhausaufenthalt vermieden werden bzw. war dieser nicht erforderlich.
Obwohl das Projekt wertvolle Einblicke in die Potenziale der Telemedizin lieferte, wurden auch Herausforderungen deutlich:
Wie bei jeder neuen Technologie erfordert auch die Einführung der Telemedizin eine Anpassung an neue Arbeitsweisen. Daher ist eine gewisse Einarbeitungs- und Übergangszeit notwendig, um die Veränderungen zu integrieren und organisatorische Anpassungen vorzunehmen.
FAZIT
Das Feedback der Beteiligten zeigte klar, dass Telemedizin langfristig eine sinnvolle Ergänzung zur traditionellen Betreuung darstellen kann, insbesondere durch eine schrittweise Einführung und stärkere ärztliche Einbindung. Die Ergebnisse des Projekts bieten eine solide Grundlage für die Weiterentwicklung und Skalierung telemedizinischer Lösungen in der Region Bucklige Welt und in ähnlichen Einrichtungen.
Projektteam
Projekte wie dieses lassen sich nur mit einem engagierten Team durchführen, darunter:
- Sozialhilfeverein Kirchschlag
- Caritas Pflegewohnhaus Haus Johannes der Täufer
- Dr. Barbara Raubal (Ärztin für Allgemeinmedizin)
- Bürgermeister Karl Kager
- Elisabeth Binder (Leiterin des Hauskrankenpflegebereichs)
- Sabine Jedamski (Haus- und Pflegeleiterin)
- Alexandra Zabel (Wohnbereichsleitung)
- Verein LAG Bucklige Welt – Wechselland
- DI Walter Kirchler (NOE Regional)
Ein besonderer Dank gilt vor allem dem Sozialhilfeverein Kirchschlag unter der Leitung von Bürgermeister Kager, der dieses Projekt initiiert hat.
Das Pflegepersonal, die Ärztin und ihr Team haben trotz der zusätzlichen Anforderungen mit großem Engagement und Offenheit zum Erfolg des Projekts beigetragen. Die Bewohner des Pflegeheims haben mit ihrem Feedback und ihrer positiven Haltung gegenüber der Telemedizin wertvolle Impulse geliefert.
Ohne diesen gemeinsamen Einsatz wäre das Projekt
in dieser Form nicht realisierbar gewesen.
Förderungen
Das öffentliche Interesse an unserer Telemed-Plattform zeigt sich auch durch die Unterstützung bzw. Kofinanzierung durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, Wir leben Land; das Land Niederösterreich sowie die Europäische Union.